Erster Fahrbericht GT

Alles rund um die BMW-MAXI-SCOOTER, und alles was noch mit den BMW-MAXI-SCOOTER zu tun hat.
Nibelunge
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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Nibelunge » Sa 21. Jul 2012, 10:04

Hallo,

eine Zeitschrift meint BMW hätte verpasst die Spiegel bei der GT als Handschutz zu optimisieren. Ist nur bedingt richtig.

Heute morgen habe ich extra kurz die Handschuhe ausgezogen, ein laues Lüftchen an den Fingern. Sollte also kein besonders grosses Problem im Winter sein; gute Handschuhe und Griffheizung vorausgesetzt.

MFG
Alex

accirus
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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von accirus » Sa 21. Jul 2012, 13:34

Nun hat die Spekualtion ein Ende. Ich bin heute 40km mit dem GT gefahren. Insgesamt ein schicker Roller, auf dem ich mich auf Anhieb wohlgefühlt habe.

Die erste böse und völlig unerwartete Überraschung kam dann beim Anfahren: Ein lauter, lärmender, nach unkultiviertem Einzylinder klingender Antrieb, der subjektiv mit viel zu hoher Drehzahl anfährt. Auch im weiteren Verlauf der Probefahrt war der Motor akustisch stets unangenehm präsent. Überraschend spritziges Fahrverhalten und recht gute Beschleunigung in Verbindung mit der erwähnten Lärmbelästigung, die ich von Integra und Burgman in der Form nicht kenne. Von den Fahrleistungen her spielt der BMW-Roller seine Mehrleistung bei der Höchstgeschwindigkeit voll aus und hängt wider Erwarten Burgman und Integra locker ab. Das gilt aber erwartungsgemäß nicht für die Beschleunigung. Hier merkt man deutlich die veraltete Fliehkraftautomatik, die zwar super abgestimmt ist und sich sehr angenehm und komfortabel fährt, aber eben nur eine Abstimmung aufgrund der verbauten Variatorgewichte kennt und daher beim scharfen Beschleunigen deutlich schlechter abschneidet als Burgman und Integra, deren Getriebe man dafür in den Powermodus bzw. S-Modus beim Integra schalten kann.

Im direkten Vergleich mit meinenm Integra und Burgman ist mir außerdem folgendes aufgefallen:

- Sitzposition, Komfort und Beinfreiheit vergleichbar mit dem Burgamn, vielleicht noch etwas besser, deutlich besser als beim Integra
- verspieltes, unübersichtliches Cockpit sowohl im Vergleich zum Burgman als auch zum Integra. Da ist weniger eindeutig mehr.
- Materialien und Verarbeitung deutlich besser als bei den Messemeodellen von Anfang des Jahres aber keineswegs besser als beim Burgman und deutlich schlechter als beim Integra. Teilweise für BMW völlig untypsiche richtige billige Plastikteile, wie z.B. die Abdeckung über dem Tacho, mit scharfkantigen Abschlüssen. Was die beiden schwarzen Plastikverkleidungen rechts und Links neben der Instrumenteinheit sollen, konnte mir auch keiner sagen.
- großes Fach unter der Sitzbank mit billiger Verkleidung, Fachgröße vergleichbar mit Burgman, das Integra-Fach ist ja praktisch nur ein Handschuhfach.
- keine Koffer lieferbar, Topcase muss separat geordert werden und es war keines zum Ansehen da, auch nicht auf Bildern.
- Windschutz bei ganz hochgesteller Scheibe vergleichbar mit dem Burgman mit Scheibenaufsatz, d.h. besser als beim Serienburgman und auch besser als beim Integra
- im Vergleich zum Burgman größerer Scheiben-Verstell-Bereich
- Bei BMW und Burgman sitzt man im Roller, beim Integra auf dem Roller
- Fahrverhalten und Agilität nicht anders als beim Burgman. Da ist der Integra aufgrund der 17" Räder eine andere, deutlich bessere Hausnummer.
- das geringere Gewicht des BMW im Vergleich zum Burgman merkt man insbesondere beim Rangieren deutlich. Der Integra scheint da nochmal ne Nummer leichter.
- geniales und einmaliges LED-Tagfahrlicht (wer´s mag), das allerdings den Scheinwerfer abschaltet, sobald man es einschaltet.
- Ergonomie, also z.B. Bedienbarkeit der Anzeigen im Cockpit, Bedienung der Heizgriffe usw. um Welten besser als bei Burgman und Integra. Alles geht vom Lenker aus. Da müssen Suzuki und Honda noch viel lernen, aber das ist schon seit vielen Jahren quer durch alle Modelle eine Domäne von BMW.
- Nach 40km hatte sich die Tankanzeige schon deutlich bewegt und bei den Drehzahlen sind auch keine Verbrauchswunder zu erwarten. Wird also höher sein als beim Burgman und 1-2 Liter mehr als beim Integra. Leider ließ die knappe Zeit kein Nachtanken zu, weil schon viele andere Schaulustige auf den GT warteten, denn die größte Niederlassung im Norden hatte zur Premiere nur ein Exemplar als Vorführer und Ausstellungsstück!

Mein Resümee: Sehr positive Überraschung bzgl. der Fahrleistungen, ansonsten aber nichts, was ein "must-have" auslösen könnte und bei Betrachtung des Preis-Leistungsverhältnisses zu Integra und Burgman sieht der BMW-Roller schon sehr alt aus.

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Romiman
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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Romiman » Sa 21. Jul 2012, 15:19

accirus hat geschrieben:Nun hat die Spekualtion ein Ende... Im direkten Vergleich mit... Burgman.... Was die beiden schwarzen Plastikverkleidungen rechts und Links neben der Instrumenteinheit sollen..
Der entscheidende Unterschied zwischen der Fliehkraft-Vario und der elektronisch gesteuerten des Burgman ist, daß die E-Vario über ein Kennfeld Lastzustand, Drehzahl, Geschwindigkeit und Fahrerwunsch mit in die Entscheidung für ein Übersetzungsverhältnis einbezieht, wohingegen die herkömmliche Vario die Übersetzung stumpf nach der Motordrehzahl regelt. Das ist auch ein Grund, warum der Burgman in einem Beschleunigungstest einer ähnlich schweren und starken Honda Deauville gleich stramme 4Sek. von 80 auf 120 abnimmt. (Die E-Vario ermöglicht einfach ein phantastisches Beschleunigungsvermögen...)

Bei mir reichte es heute mangels Exemplare auch nur zu einem ersten Probesitzen. Gefallen tun mir die Gesamterscheinung, die LED-Leuchten und auch die Sitzposition und Ergonomie.
Die zerklüftete Front wird nach Insektenbefall wenig Freude bereiten.
Das Cockpit finde ich auch mit zu vielen kleinen Anzeigen überladen.
Und das Aufbocken finde ich sehr schwergängig. Da hüpft selbst eine Gold Wing williger auf den Hauptständer. :o

Die Federung erscheint mir wieder unnötig hart. Der GT sank beim Aufsitzen fast gar nicht ein. :(

Diese merkwürdigen Plastikverkleidungen sind Windabweiser. Bei hochgefahrener Scheibe klappt man sie in die entstandene Lücke zwischen Cockpit und Scheibe.
Unglaublich: Roller, made in Germany!

Horst

Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Horst » Sa 21. Jul 2012, 18:18

Heute war es soweit, MEINE erste Fahrt auf dem BMW C 650GT.

Das ist MIR aufgefallen,

Negativ:
Beim Sport sind silberne Auswuchtgewichte auf den Schwarzen Felgen (das geht gar nicht) und gerade Ventile vorn (viel Spaß beim Luftdruckprüfen ;-) )

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Spaltmaße ohne ENDE

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Kunststoff, sehr Filigran, sehr dünn und eines „Premium Produkts“ nicht würdig.

Beim Hauptschaldämpfer (V2A Edelstahl) sieht man das Anlaufen vom Schweißen (einmal mit der „Bürste“ drüber und es währe BLANK).

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Das Instrumentenbrett SPIEGELT ohne Ende (auch ohne Sonne), den Balken-Drehzahlmesser kann man VERGESSEN, man sieht diesen nicht.

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In den Seitenspiegeln kann ICH nur die Hälfte nutzen (da muss man sofort die als Zubehör lieferbaren asphärischen Spiegelgläser montieren)

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Tanken, sehr gewöhnungsbedürftig

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Positiv:

Leistung SATT
Fahrwerk TOP
Scheibe hoch, runter GEIL. Im Stadtverkehr würde ich diese unten haben, ab 50Km/h einfach Hochfahren.
Schalter SEHR HOCHWERTIG.
Sitzheizung/Griffheizung SUPER
Bremse SUPER (obwohl auch beim BMW das ABS der Hinterradbremse sehr Früh regelt).

Mit einem Burgman 650 habe ich zweimal Beschleunigung aus dem Stand verglichen. Der BMW macht eine „Gedächtnis –Sekunde-“ bevor er aber abgeht wie SAU, W A U.

Natürlich habe ich auch das Mehrgewicht gegenüber meinem TMAX sofort gemerkt, aber ich habe mich DIREKT ab dem ersten Meter, SICHER und SEHR WOHL auf dem GT gefühlt.

Ich komme mit meinen Knien an die „Handschuh“ Verkleidungen, ist aber nicht Negativ und ich merke es nicht.

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Witzig ist der Aufkleber im Helmfach , Zuladung pro Packtasche 0 Kg

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Der Verkäufer hat mir direkt ein Angebot mit Lieferzeit gemacht, schaun wir mal

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von harte.landung » Sa 21. Jul 2012, 20:39

@ Horst

Bei dem Testmodell das ich hatte waren die Spaltmaße eigentlich ok, dafür waren die Bremsen unter aller Sau.
Entweder gibts da ne ziemliche Streuung oder ne miese Endkontrolle.
Ist mir aber erstmal egal, bei meinem Roller werd ich dann bei Auslieferung aber genauer hinschauen.
Aber ich geb Dir recht, das sollte BMW als "Premium-Marke" besser machen.

@ accirus

Nur kurz zu dem von Dir angesprochenen Topcase. Mein Händler hatte eines da. Das war mir allerdings deutlich zu klein (35l).
Ich werd mein altes Givi oder das meiner 1200GT verwenden. Das orginale war eher ein Design-Schnickschnack-Köfferchen (meine Meinung) für maximal einen Helm, dafür Aerodynamisch geformt (ganz wichtig :roll: ).

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Gkmuc » So 22. Jul 2012, 15:32

Hallo ,habe jetzt meinen roten GT seit Donnerstag und bis jetzt 350 km Gefahren. Für mich muß Rollerfahren Spaß machen. Mit meinem GT ist der Spaßfaktor voll erfüllt.Mein Tmax war schon gut aber die BMW ist noch um einiges besser.

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Nibelunge » Mo 23. Jul 2012, 10:47

Hallo,

meines Achtens sind die Spiegel das Beste was es momentan gibt, vielleicht die Goldwing hat etwas ähnliches zu bieten.

Aufbocken wie eine GW? Entschuldigung, das kann nur jemand sagen der noch nie eine GW gehabt hat. Die C geht relativ leicht auf den Hauptständer, unegfähr so wie eine 08er Tmax. (die 12er ist eine andere Welt in dieser Richtung). Un das Beste, sie geht sehr schön wieder runter.


In dem Exemplar welches ich gerade fahre sehe ich keine Spaltmasse die mir negativ auffallen.

Gegen die GT650 sieht die B650 fahrleistungsmässig kein Licht; auch nicht im power modus.. Auch vom Fahrwerk her.

Tanken geht so lala, aber immer besser als bei Tmax. Und am den Tank voll-voll zu bekommen, ca. 0,75litr mehr, ist es schon langwierig. Da ist die C etwas besser.

Ja, die Bremsens sind in meinen Augen ungenügend.

Ja, der Verbrauch ist nicht das optimale.

MFG
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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von accirus » Mo 23. Jul 2012, 12:22

Die Spiegel sind zwar vom Konzept her gut aber von der Breite absolut grottig, d.h. wenn man etwas breiter gebaut ist, sieht man immer zur Hälfte sich selbst. Das ist umso erstaunlicher als dass BMW, das bei der K1600 und bei der kürzlich als Ersatzfahrzeug gefahren R1200R deutlich besser kann und eigentlich weiss, dass die breiter sein müssen.

Mit den Fahrleistungen ist es ein schönes Märchen, dass der 650GT flotter ist als der Burgman 650 im Powermodus. Der BMW ist zwar durch die Mehrleistung und besseren CW-Wert schneller in der Endgeschwindigkeit aber bei Beschleunigung und Durchzug nicht schneller.

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von Romiman » Mo 23. Jul 2012, 21:49

Nibelunge hat geschrieben:...Aufbocken wie eine GW? Entschuldigung, das kann nur jemand sagen der noch nie eine GW gehabt hat. Die C geht relativ leicht auf den Hauptständer...
Besessen hab ich natürlich noch keine. Aber ich durfte die 18er mal fahren. Hatte auch die ähnlich schwere BMW K1200 LT ein paar mal gemietet. Und auch eine 15er Goldie mal aufgebockt. Bei allen dreien hatte ich weniger Mühe als beim C650GT.
Möglicherweise hatte ich am BMW Roller aber auch beim Aufbocken noch den Seitenständer draußen (und damit die Feststellbremse aktiviert.)

In den Spiegeln hab ich auch meine eigenen Schultern gesehen (und ich bin eher ein Schmalhans...).
Ist beim Burgman zwar ähnlich (da sinds die Unterarme), da stört es aber aufgrund der deutlich größeren Spiegelfläche weniger.

Die Kunststoffqualität hat mich am GT schon enttäuscht. So dünnes und weiches Material hab ich an noch keinem Roller gesehen. Dagegen wirkt mein bald 10jähriger Burgman wie aus dem Vollen geschnitzt...

Den direkten Fahrleistungsvergleich werden dann die ersten Vergleichstests nachliefern. (Abzüglich der Serienstreuung.) Wäre schon eine Enttäuschung, wenn der GT seinen Leistungsgewichts-Vorteil nicht gegen den Burgman ausspielen kann.
Unglaublich: Roller, made in Germany!

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Re: Erster Fahrbericht GT

Beitrag von scooter96 » Di 24. Jul 2012, 07:12

Hallo,

ich habe gestern den neueu C 650 GT zur Probe gefahren km-Stand 2:

Gut hat mir gefallen:

- Verarbeitung/Spaltmasse gut
- Sitzposition (ich 176cm) gut, auch für Sozius
- Tagfahrlicht sehr hell
- guter Klang
- Beschleunigung hat mir gut gefallen, auch Zwischenbeschleunigung (80-120)
- sehr gute Federung (auch mit Sozius)
- Bremsen gut
- Kurvenlage sehr gut

Weniger gut:

- Spiegel (Sichtfeld) zu klein und gelegentlich mit Vibrationen
- Tanken etwas umständlich (vielleicht Gewöhnungssache)
- Plastikteile (keine gute Materialanmutung)
- keine 12V Steckdose vorhanden

Ich habe den GT ca.70 Km gefahren und hatte lt. BC einen Durchschnittsverbrauch von 5,2 l/100 km

Abschließend kann ich sagen, wenn BMW einige Sachen verbessert und zudem Seitenkoffer für den GT anbietet, daß ich mir das Teil im nächsten Jahr kaufen würde.

Bin mal gespannt, was die anderen GT-Tester für Meinungen haben.

Tschüss

jago
Einmal 96er, immer 96er !!!

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