Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Der BMW C - Evolution - Elektrosooter im allgemeinen.
Ufo1977
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Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Ufo1977 » Do 11. Sep 2014, 11:45

Hallo zusammen,

ich bin während meines Urlaubs das erste Mal auf einen längeren Ausritt mit meinem C Evo gegangen. Mein Vater ist mit seinem Hondamotorrad NC700X mit DCT (Doppelkupplungsgetriebe) mit 52 PS mitgefahren.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der C Evo dem Motorrad in allen Belangen fahrleistungsmäßig ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist (abgesehen von der Reichweite natürlich). Wir haben einmal auf einem freien Stück ein kurzes Beschleunigungsrennen gefahren und bis Tacho 120 war ich da zwar knapp aber doch erkennbar vorne - Drehmoment und Elektrokraft sei Dank.

Ich bin am dem Tag zunächst mit voller Ladung die knapp 70km bis zu meinen Eltern über die Autobahn gefahren (Tacho zwischen 90 und 105 km/h), habe dort dann knappe 2,5h geladen, bis der "Tank" wieder voll war. Hatte nach den 70km noch 29% Restladung. Dann sind wir knappe 55km bis nach Emmerich gefahren und ich habe den Roller dort am Geistmarkt an der Ladestation der Stadtwerke Emmerich (dort funktioniert die Ladekarte der Stadtwerke Düsseldorf, welche ich mir gratis bestellt hatte) eine gute Stunde über den Schukostecker mit 13A geladen, während wir an der Rheinpromenade etwas essen waren.

Bei Rückkehr war der Akku bei 90% und wir sind dann noch knappe 15km bis zu einem Bekannten gefahren. Dort dann noch einmal 45 Minuten an die Steckdose und der Akku war fast wieder voll.

Danach dann mit kleinen Umwegen zurück zu meinen Eltern, dort knappe 1h40m geladen bis 89% und dann im Anschluss die 70km nach Hause mit Tacho 100-105 auf der Bahn und zu Hause dann mit über 20% Restladung angekommen - den genauen Stand weiß ich leider nicht mehr. Danach an die Steckdose und alles war gut.

Insgesamt eine sehr schöne Tour mit keinerlei Reichweitenangst und die Erfahrung an der öff. Säule war auch sehr positiv. Karte ranhalten, Anschlüsse werden freigeschaltet, einstöpseln, läuft. Das Ladekabel hatte ich auf der Fahrzeugseite mit einem Vorhängeschloß gesichert (5mm Bügeldurchmesser passen perfekt).

Jetzt würde ich mir nur wünschen, dass die Ladestationen alle auch einen Schukostecker haben, aber die RWE-Säulen, die ja sehr weit verbreitet sind, haben diese m.W. gerade nicht. Schade...

Ein Schnelladekabel für 16A habe ich mir bisher nicht geholt und werde dies wohl auch sein lassen. Im Zweifel findet man schon irgendwo eine normale Steckdose und so viel schneller geht es mit 16A im Vergleich zu den 13A des Standardladekabels auch nicht wirklich.

ThumbUP

P.S.: Eine Anreise zum nächsten Scooter-Treffen in Österreich halte ich aber dennoch für nur schwierig machbar ;)

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Methusalem
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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Methusalem » Do 11. Sep 2014, 12:53

Sehr schöner Bericht !
Das beweist dass der E-Roller ein reines Cityfahrzeug ist. So wie du es geschildert hast ist es durchaus möglich in Städten den Akku zu laden.
Was aber sollte ich als Landbewohner mit so einem Fahrzeug machen ?
Ich könnte bestenfalls bis München, Salzburg oder Passau fahren und müßte dort den Akku laden damit ich wieder heimfahren könnte. Regensburg ist schon ausserhalb der Reichweite. Tourenfahren geht also nicht. Noch nicht, hoffe ich.
Die Holländer sind in dieser Hinsicht um einiges weiter. In fast jedem Ort mit einem öffentlichen Parkplatz gibt es auf demselben Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Man sah auch kaum einen entsprechenden Parkplatz wo nicht ein oder mehrere Elektroautos am Tropf hingen.

Gruß
Franz

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Solution
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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Solution » Fr 12. Sep 2014, 00:25

Hi Ufo1977!!!

Super Bericht. Daran müssen sich viele Andere und viel Ältere aber noch gewöhnen.

220km Spass ohne(!) Reichweitensorgen; nicht ansatzweise an der Reichweitengrenze; Beschleunigungsrennen gewonnen. Was will man mehr.
Viele Dank für Deinen Bericht. Die Ladesäulen sind bei uns in der Umgebung auch leider alle mit TYP2 ausgestattet - also nicht zu gebrauchen. Das ist besonders ärgerlich, weil die EWE den Ladestrom kostenlos anbietet - aber eben nur mit Typ2.
Aber bei 120-160 km Reichweite brauche ich aber (zumindest hier im Bereich) keine Ladesäule.

Heute habe ich die 5000km überschritten und bin sowas von überzeugt von dem Teil. Ich traure jedem Tag nach, an dem ich nicht mit ihm fahren darf. Fast täglich lade ich Motorradfahrer zur Probefahrt ein (manchmal muss ich sie nötigen) und alle sind beeindruck. Heute sagte ein Kunde: "Sagenhaft - Die hat ja 'ne Beschleunigung wie ne 1000er".

Gruß
Dirk

P.S. Hat jemand von Euch Kenntnisse, wie man so'n Ding nach China ausführen und dort betreiben darf/kann und wie das mit der Zulassung (in Shanghai) aussieht?

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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Ufo1977 » Fr 12. Sep 2014, 08:02

Hallo Franz, hallo Dirk,

ja, das Teil macht schon richtig Spaß. Ich freue mich auch über jeden Tag, den ich mich mit dem Roller bewegen kann. Diese Woche bin ich 4 x zur Arbeit gefahren und da die Strecke nur 21km einfach ist, kann ich da auch die Luzi rauslassen. Da heißt es auf der Autobahn dann 15km Vollgas und auch das macht der Roller natürlich problemlos mit. Hin und zurück habe ich dann allerdings nach 42km ungefähr 55-60% Ladung verbraucht, aber da er direkt wieder an die Steckdose kommt, ist das okay.

Ich denke, dass man bei Tempo 100 ungefähr 80-85km weit kommen sollte, hat da schon jemand konkrete Erfahrungen gemacht?

Ich habe heute die 1.400km überschritten, bin Dir also noch etwas hinterher, Dirk.

Und es ist tatsächlich so, dass regelmäßig Menschen neben dem Ding stehen und wissen wollen, was das ist. Wenn ich dann sage der fährt nur mit Strom, dann können die meisten das nicht glauben und wenn man dann einmal bis 50 beschleunigt gucken alle nur noch ungläubig :-)

Sauteuer, aber er ist es m.E. "fast" wert. Wir sind halt immer noch Pioniere auf diesem Gebiet. Aber mein nächstes Auto wird definitiv auch reinelektrisch, evtl. mit Rangeextender.

Habe gestern gesehen, dass Nissan beim Leaf jetzt auch für 14 Tage pro Jahr gratis einen Leih-Qashqai anbietet, wenn man einen neuen Leaf kauft. Bei VW gibt es zum E-Golf ja sogar einen Monat einen Benzin- oder Dieselgolf gratis.

So kann das was werden mit der E-Mobilität. Die müssten diese Angebote nur mal etwas besser verbreiten. Das weiß doch kaum ein Mensch, oder? Angebot gilt zwar nur für die ersten drei Jahre, aber immerhin.

Schöne Grüße und ein schönes Rollerwochenende wünscht

Ulf

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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Methusalem » Fr 12. Sep 2014, 11:06

Ufo1977 hat geschrieben:Hallo Franz, hallo Dirk,

Da heißt es auf der Autobahn dann 15km Vollgas und auch das macht der Roller natürlich problemlos mit.

Diesen Satz mußt du überarbeiten : Vollstrom muß das heissen ! :)G

Sauteuer, aber er ist es m.E. "fast" wert. Wir sind halt immer noch Pioniere auf diesem Gebiet. Aber mein nächstes Auto wird definitiv auch reinelektrisch, evtl. mit Rangeextender.

Mein ältester Sohn fährt einen Toyota Auris Hybrid. Gestern bin ich ca. 50 Kilometer mit dem gefahren. 4,4 Liter Verbrauch hat der BC angezeigt. Dieses Auto ist m.E. derzeit der Maßstab, ohne Kompromisse.

Habe gestern gesehen, dass Nissan beim Leaf jetzt auch für 14 Tage pro Jahr gratis einen Leih-Qashqai anbietet, wenn man einen neuen Leaf kauft. Bei VW gibt es zum E-Golf ja sogar einen Monat einen Benzin- oder Dieselgolf gratis.

Wenn beim Nissan der Akku platt ist kannst die Karre wegschmeissen. Ersatzakkus kosten fast so viel wie ein neuer samt neuen Akkus. Absolut Nogo.

So kann das was werden mit der E-Mobilität. Die müssten diese Angebote nur mal etwas besser verbreiten. Das weiß doch kaum ein Mensch, oder? Angebot gilt zwar nur für die ersten drei Jahre, aber immerhin.

Schöne Grüße und ein schönes Rollerwochenende wünscht

Ulf

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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Ufo1977 » Fr 12. Sep 2014, 15:33

Da hat Methusalem wohl recht - es muss natürlich Vollstrom heißen, wobei ich mich an diesen Begriff nicht wirklich werde gewöhnen können :-)

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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Solution » Fr 12. Sep 2014, 21:50

Hi Ulf

Mit dem Leaf hast Du meines Erachtens das zurzeit beste Compact-E-Car im Blick. Nicht umsonst wurde er weltweit schon mehr als 200.000 Mal an den Kunden gebracht. Wenn du mit Solarstrom (Eigenstrom-Vorteil) laden kannst, ist dieses E-Auto in seiner Klasse zurzeit wohl die beste Wahl. Ich habe lange über ein E-Auto nachgedacht und habe mich letztendlich dagegenentschieden, weil es mein persönliches Lastenheft nicht erfüllt.

Im reinen Kosten-Nutzen-Vergleich gibt es aber (auch für die Umwelt) günstigere Lösungen:
Letztes Jahr im Herbst habe ich den Smart ED für ein paar Tage gefahren. Nach einem Tag (bei mir 84km) habe ich immer über 12kW nachgeladen. Das entspricht ca. 3,70EUR/100km. Mit meinem jetzige Pkw (6,90EUR/100km) liege ich zwar spürbar darüber, aber er bringt mich nonstop zum Wandern in die Alpen oder an die Ostsee. Im leergeräumten Fond können wir ausgestreckt schlafen. Und eine Waschmaschine oder 2 trockene Fahrräder samt Urlaubsgepäck und eine Dach Box kann er auch tragen. Kurzum ein Freizeitfreund.

Der CEvo liegt mit 1,90EUR/100km nochmal deutlich besser als der Leaf. Die Summe aus Fahrspaß, Flexibilität, Modernität (junge Leute sagen, er sei witzig), niedrige Betriebskosten, Hersteller und Erfahrungen aus Südeuropa waren das Argument für den Roller. Der T-Max ist dagegen langweilig.

Viele Grüße
Dirk

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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Solution » Fr 12. Sep 2014, 22:15

Hi Franz,

ich werde Dich sicherlich nicht von Deinen Ansichten abbringen. Bedenke nur folgenden Punkt: Nokia hat nach 2007 seine Weltmachtstellung in wenigen Monaten verloren, weil sich die verantwortlichen dort sagten, dass kein Mensch ein Smartphone kaufen werde, welches eine Akkulaufzeit von lediglich einem Tag hat und 500 EUR kostet.

Die Handys hatten zu der Zeit (2007) herkömmlich eine Akku-Laufzeit von über einer Woche.

Ich habe noch nie von einem Li-Akku gehört, der einfach so kaputt ging. Alles was ich davon jemals gehört oder gelesen habe, kommt aus dem Internet. Ich habe mich auch umgehört: keiner kennt jemanden, bei dem ein Li-Akku einfach so kaputtgegangen wäre. Aber jeder kennt Geschichten darüber.
Was kein Akku abkann: Dauerzustand 100% einerseits und Tiefentladung andererseits.

Gruß
Dirk

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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von KJUL » Sa 13. Sep 2014, 00:24

Hallo zusammen,
die Ausflugsstory ist sehr interessant und schön geschrieben. Ich möchte nun nach 5100 Km mit dem Cevo (Spass ohne Grenzen) von den Kosten berichten: Durchschnittsverbrauch auf 100 Km 7,8 KW/h (Durchschnittsgeschwindigkeit 52 KM/h). Von eigenem Strom versorgt, Verkaufspreis 0,15 Cent/KW/h reine Fahrkosten 60,00 €. Das kann kein anderer toppen. Bisher alles Fehlerfrei, jedoch mein Freundlicher spricht von einem Software update. Wird gemacht, wenn die grosse Frontscheibe kommt. Nach vielen BMW PKW's, ist der Cevo das beste von BMW!

Gruss Klaus


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Re: Erste Tour mit Ladung an öffentlicher Ladestation

Beitrag von Solution » Sa 13. Sep 2014, 00:52

Hi Klaus
Eigenstrom ist natürlich noch günstiger. Meine 26,01 ct/kWh sind ein Marktpreis (mit Co2-Anteil)
Gruß
Dirk

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