Heute habe ich meinen neuen Sattel aus"geritten" und mehr dazu kann man hier nachlesen: http://bmw-maxi-scooter.de/viewtopic.php?f=11&t=859" onclick="window.open(this.href);return false;
Aber, und darum das Thema hier, auf der Rückreise meiner Tour (550km via Glaubenberg-, Gotthard-, Nufenen-, Grimsel- und Sustenpasse gabs dann ein paar Probleme.
1. Ich führe im Helmfach nie einen Helm mit, dafür allerlei Werkzeugs und Flüssigkeiten wie Öl (1l) und Benzin (2l), man(n) weiss ja nie und sei es nur um jemand anderem zu helfen.
2. Heute bin ich nun bewusst ans Limit um zu schauen, wieviel denn nun in den Tank reinpasst und wie weit man mit so einer Füllung kommt.
Fazit: Man kommt ziemlich weit. Ich bin bei weitem kein Schleicher, aber ich bin mit vollem Tank schlappe 404km gefahren! Im Reservemodus waren es 61.8km, wobei der Tank noch nicht leer war (!!!), ich aber ab 50km jederzeit mit Zündaussetzer rechnete - die aber nicht kamen. Dann, an der Tanke, habe ich dem Motor in Göschenen etwas besseres Benzin (98Oct) gegönnt und konnte, das Fahrzeug auf dem Seitenständer, 16.2 Liter reinfüllen.
Soweit wäre eigentlich alles gut und die Story zu ende, leider ist sie es nicht.
Als ich den Roller startete (Zündung ein und Anlasser...), zeigt mir doch das Instrument Gefrierwarnung mit -40 Grad Celsius, Tageskilometer komplett gelöscht (!) und gelbes Warndreieck. Nicht genug, auch die Öl-Checklampe leuchtet hell und mahnt mich ein wenig nach dem Öl zu schauen.
Es ist vermutlich unerheblich, dass die tatsächliche Umgebungstemperatur an der Tankstelle 29.5 Grad waren. Ich habe dann mal kurz versucht die Anzeige zu reseten mittels Ausschalten, warten und wieder Einschalten - vergebens. So fuhr ich dann von der Tanke weg und nach ca. 1km war dann auch die Temperatur wieder korrekt in der Anzeige. Immerhin. Auch das Öl meldete sich nicht mehr, die Tageskilometer blieben jedoch gelöscht, leider. Viel ärgerlicher war aber, dass dieser "Softwarecrash" zum zweiten Mal den Stellmotor meiner Frontscheibe blockiert hat. Also nix mit Scheibe rauf oder runter! Normalerweise wäre da wieder ein Gang zum Mech angesagt...
Später, ca. 20km weiter und auf der Autobahn, bin ich dann bei der Gotthardraststätte raus gefahren um nochmals nach dem Öl zu schauen. Also Werkzeug auspacken und mein oft belächeltes Motorenöl aus den Tiefen des Helmfachs gekramt. Die Tasche für die Ölflasche habe ich bei Tante Louise gekauft und es war mehr so ein Verlegenheitskauf (ich war im Laden schmöckern und hatte sonst nichts gefunden). Erfreulicherweise war in der Tasche dann auch so ein Papiertrichter, Plastikhandschuhe und ein Papiertuch. Achtung: Ohne Trichter kann man kein Öl nachfüllen! Heutige Erkenntnis.
Nachdem der Roller auf dem Hauptständer (BMW nennt das "Kippständer", finde ich etwas verwirrend) geschoben hatte, rasche Kontrolle: Ölstand knapp unterhalb der Mitte des Sollpegels. Hä? Und schon kommt die Warnlampe? Das ist offenbar so ein "Feature" der Trockensumpfschmierung. Also habe ich mal auf gut Glück 4dl reingekippt. Danach war mit dem Öl Ruhe, immerhin.
Weil ich gerade so schön im Schatten bei 30Grad am Basteln war, packte ich auch noch meinen Laptop (so ein Uralt-Sony, extrem winzig und auch robust, sogar mit DVD-Brenner) aus. Zum Glück gabs noch etwa 20 Prozent Akku, das sollte also reichen. Rasch den GS911 an den Diagnoseport des Rollers gestöpselt und Laptop hochfahren. Dann unter den interessierten Augen der Umstehenden Touris den Windshield (=Frontscheibe) neu kalibrieren, ja, das kann inzwischen auch der 911

Zusammenpacken und weiterfahren war dann ohne grössere Probleme

Fazit:
- Der Motor der Frontscheibe vergisst offenbar unter bestimmten Umständen seine Position -> Effekt: Nichts geht mehr mit der Frontscheibe.
- Meine Frontscheibe ist von Wunderlich (leicht kürzer wie das Original). -> Problem (siehe gelbe Pfeile): das Frontlicht (Abblend&Scheinwerfer) strahlen in die Kante und beleuchten die Scheibe. Das ist unschön! Abhilfe: Scheibe ganz wenig hochfahren.
- Roller braucht relativ viel Öl. Bei mir sind es ca. 0.8 Liter auf 4000km.
- Nach 4000km hat sich in der Akrapovic etwas gelöst. Der Topf klingt nun etwas dumpf (manche mögen das vermutlich), aber leider klingelt auch etwas bei geringen Geschwindigkeiten. Ist gut zu hören. Nicht laut, aber vorhanden.
- Der Motor macht bei mir keine unbekannten oder Unangenehmen Geräusche (wie hier oft beschrieben), im Gegenteil, es klingt sonor und angenehm. Kein Kreischen etc.
- Rupfen tut es nur nach mehrmaligem Anfahren, also Stop&Go. Ansonsten ist da nichts, nur Freude.
- Bremsbeläge sind nach 4000km schon beinahe am Ende

