Hallo Martinskyranger hat geschrieben:Moin,
ja Benno, besser wir kümmern uns um die technische Seite.
Befor ich mit der Optimioerung des Rollers weiter mache mal meine Meinung zur Notwendigkeit von engen Bauteiltoleranzen von den Bauteilen eines CVT Getriebes.
Diese Art von Getrieben ist eigendlich optimal, wenig Bauteile und auch für den Fahrzeughersteller günstig herszustellen. Einzigster Nachteil ist der etwas geringere Wirkungsgrad.
Das Übersetzungverhätlnis ist ca. 1:3 auch ins Schnelle. Wenn man mit Vollgas auf der Autobahn fährt dreht der Motor bis 8000 u/min und die Sekundärseite der Vario bis 10000 u/min.
Das ist nicht wenig. Damit das fehlerfrei funktioniert und keine Vibrationen und Resonanzen auftreten, müssen Bauteiltoleranzen eingehalten werden.
Leider findet man zu Passungen und Unwuchten am Variomatikgetriebe nichts im Internet. Auch BMW macht dazu keine Aussagen. Es bleibt daher nur die Möglichkeit bestehende Normen anzuwenden.
Vielleicht kennt jemand von Euch eine Firma die sich mit Variatorgetrieben auskennt.
Eine gängige Norm für Wellen und Lagerpassungen ist „h7“. Diese Norm beschreibt das Spiel zwischen Welle und Passung, zum Beispiel zwischen Welle und einem Kugellager, Buchse, Riemenscheibe u.a.. Die Passung h7 bedeutet die Welle kann maximal 0,02, 2 hundertstel mm Untermaß haben.
Notwendig ist so eine festgelegte Toleranz, damit die zusammengefügten Teile zentriert werden können über diese Passung, und rund laufen ohne Schlag.
Die hintere Welle am Getriebe von meinem Roller hat – 0,03 mm, 3 hundertstel Untermaß gegenüber der Passung. Das ist nicht gerade optimal aber noch Tolerierbar.
Schlimmer ist es mit der Aufnahme der Kupplung, gegenüber der Welle. An der Stelle wo die Kupplung sitzt ist ein Spiel von 0,1 mm. Die Kupplung kann dann 0,1 mm taumeln an der Welle.
Das führt zwangsläufig zu einer Unwucht und damit verbunden zu Vibrationen.
Die Ursache für das zu große Spiel zwischen Kupplung und Welle ist die Teilefertigung der Kupplungsplatte. Diese wird hergestellt durch Wasserstrahlschneiden. Hier kann man nur eine Genauigkeit bei der Produktion der Teile von – 0,1 mm einhalten. Besser wenn diese Passung durch CNC Bearbeitung hergestellt werden würde. Das würde vielleicht bei der Kupplung 1 EUR mehr Produktionskosten verursachen. Damit keine Vibrationen und Resonanzen entstehen können und eine lange Lebensdauer der Komponenten gewährleistet sind müssen solche Normen, wie die von Passungen, Bohrungen, Unwuchten zwingend eingehalten werden.
Bei Unwuchten gibt es Güteklassen. Anbei der Link dazu.
https://www.schweizer-fn.de/antrieb/unwucht/unwucht.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Bei unseren CVT Getrieben würde ich die Güteklasse 6,3 anwenden.
Ich habe mal gerechnet welche Unwucht ein Rotor haben darf mit einer Masse von 3 kg bei 10.000 u/min in der Gütestufe 6,3.
Die Kupplungen haben 3-4 kg Gewicht. Die HIT Kupplung 3kg und die BMW Kupplung hat 4 kg. Bei der Güteklasse 6,3 dürfen es 18 gmm sein. Das bedeutet 18g und 1 mm entfernt von der Mitte. Die Kupplung hat ein Ungleichgewicht von ca. 12 g bei einem Radius von 70mm. Die Kupplung benötigt bei 1 mm Entfernung von der Mitte dann 840g um das Gewicht ausgleichen zu können.
Selbst wenn man mit einer Gütestufen 40 rechnet, für Schiffsmotoren. wären 115 gmm noch gut. Es sind aber ca. 840 gmm uns 12g bei 70 mm Radius.
Mit Güteklasse 100 für Dieselmotoren für Lokomotiven sind es 286 gmm, dem stehen immer noch 840 gmm entgegen.
Mir kommt es sicher nicht auf 2 g an. Aber 12g sind eine Katastrophe.
Jeder der so etwas fertigt muss doch wissen das schnelllaufende rotierende Teile keine Unwuchten haben dürfen.
In unserer Firma wuchten wir auch nebenbei Kurbelwellen, Anlasserscheiben und Rotoren von Generatoren.
Diese drehen aber nur bis maximal 3000 u/min und wir wuchten auf 1g bei 100 mm Radius.
Das entspricht 100 gmm und Güteklasse 40, für Motoren mit einer maximalen Drehzahl von nur 3000 u/min. Wenn man das nur bei der Roller Vario erreichen könnte wäre das Super.
Aus welchem Grund BMW und Andere festgelegte Normen ignorieren ist mir völlig schleierhaft.
Der für mich einzige Grund sind die preiswerten Produktionskosten.
Ich habe jetzt zwei Kupplungen hier die ich einfach nicht einbauen kann wegen zu hohem Spiel und einer viel zu großen Unwucht. Für das Spiel finde ich eine Lösung für die Unwucht irgendwie auch.
Die Unwucht habe ich gemessen statisch auf einem Rollenprisma und auch auf einem Pendel.
Bei einer Kupplung ca. 12g bei 70 mm Radius und bei der Anderen ca. 15g. Bei der BMW Kupplung liegt es daran, das die an der falschen Seite erleichtert wurde mit Wuchtbohrungen. Die andere Kupplung kann man nicht zerlegen. Bestelle ich noch eine bei BMW. Wenn ich zu BMW gehe und versuche dem Werkstattmeister zu erklären die Kupplung ist fehlerhaft gewuchtet und die Wuchtbohrungen sind auf der falschen Seite angebracht, dann verstehen er das nicht und die Werkstatt kann das auch gar nicht überprüfen.
Muss ich wohl eine neue BMW Kupplung bestellen, in der Hoffnung das die besser ist als die Alte.![]()
Viele Grüße
Martin
Ein super Bericht, aber Verstanden habe ich nichts.
Ich finde das super mit welcher Kraft und Mühe Du dich hier einbringst.
Ich drücke Dir die Daumen, dass du mit der neuen Kupplung weniger Probleme hast.
Ich werde mich wohl das nächste Jahr von meinem Roller verabschieden und wieder ein Motorrad kaufen.
Ich bin ein grosser Fan vom K1600 B und würde mir diesen Traum erfüllen.
Für mich käme nur eine BMW in Frage.
Gruss
Dolderbaron

